Im ersten Teil dieses Artikels erfahrt ihr was ein Equalizer genau macht, welche Einstellungsmöglichkeiten es gibt und welche Auswirkungen auf den Frequenzverlauf bzw. den Klang diese haben. Im zweiten Teil erhaltet ihr dann ein paar gute Tipps zum praktischen Einsatz beim Mischen von Gesang, Rap, Podcasts oder anderen Sprachaufnahmen.
Wie funktioniert ein Equalizer?
Mit Hilfe eines Equalizers ist es möglich den Frequenzverlauf eines Audiosignals zu bearbeiten. Mann kann einzelne Frequenzbereiche anheben, absenken oder sogar komplett herausfiltern.
Begrifflichkeiten
Je nach verwendeter Soft- oder Hardware, sind alle EQs in ihrem Erscheinungsbild ein wenig unterschiedlich. Je nachdem welches Plug-In oder Gerät ihr verwendet ist die Benutzeroberfläche natürlich ein wenig anders. Auch bieten einige Features welche hier nicht besprochen werden. Hier geht es jetzt erst mal um die Basics. Grundsätzlich unterscheidet man die zwei wichtigsten Arten:
Der grafische EQ von Winamp. Grafischer Equalizer
Hier wird jedem bearbeitbaren Frequenzband ein Regler zugewiesen. Die Frequenzkorrektur wird „grafisch“ durch die Regler dargestellt.- Parametrischer Equalizer
Hier können für mehrere Frequenzbänder die Frequenz, die Amplitudenänderung (Gain) und meist auch die Filtergüte (Q) eingestellt werden.
In diesem Artikel werden wir im folgenden vom Einsatz eines parametrischen EQs ausgehen! Da er recht minimalistisch und daher auch sehr übersichtlich ist, verwende ich für die folgenden Grafiken den internen parametrischen Equalizer von Fruity Loops 11 (Amazon) ».
Filter-Typen
Es gibt ein paar spezielle Equalizer Filter-Typen, welche in der Audioproduktion häufig Verwendung finden. Hier die wichtigsten kurz vorgestellt:
PEAK EQ: Hebt oder senkt eine gewisse Frequenz.
Parameter:
1.) Frequenz: Bestimmt welche Frequenz bzw. welcher Frequenzbereich im ausgewählten Frequenzband bearbeitet wird.
2.) Filtergüte (Q): Bestimmt die Steilheit der Flanke um die ausgewählte Frequenz.
3.) Gain: Bestimmt um wie viel Dezibel der ausgewählte Bereich angehoben oder abgesenkt werden soll.

Dieser EQ-Typ wird wahrscheinlich am häufigsten verwendet. Er eignet sich gut um z.B. einer Stimme mehr Sprachvertändlichkeit zu verleihen oder um sonstige “kosmetische” Eingriffe zu machen.
LOW SHELF: Hebt oder senkt den Bereich unterhalb der ausgewählten Frequenz gleichmäßig.

Wird z.B. verwendet um einer zu bassigen Aufnahme zu einem gleichmäßigeren Frequenzverlauf zu verhelfen. Anders als beim Peak-EQ werden die Frequenzen im gesamten ausgewählten Bereich gleichmäßig angehoben bzw. abgesenkt.
HIGH SHELF: Hebt oder senkt den Bereich über der ausgewählten Frequenz gleichmäßig.

Wird z.B. verwendet um etwas dumpfen Aufnahmen durch Anhebung der hohen Frequenzen mehr Präsenz zu geben. Wie beim Low Shelf werden die Frequenzen im gesamten ausgewählten Bereich gleichmäßig angehoben bzw. abgesenkt.
LOW CUT (= High Pass) : Entfernt alles unterhalb der augewählten Frequenz bzw. lässt nur alles darüber durch.

Mit einem Low Cut können unerwünschte tiefe Frequenzen wie z.B. Trittschall oder das Brummen des Rechners entfernt werden. Frequenzen unter dem Schwellwert werden komplett herausgefiltert.
HIGH CUT (= Low Pass) : Entfernt alles über der augewählten Frequenz bzw. lässt nur alles darunter durch.

Mit dem High Cut könne unerwünschte hohe Frequenzen, wie z.B. hochfrequente Störgeräusche entfernt werden. Frequenzen über dem Schwellwert werden komplett herausgefiltert.
Im nächsten Artikel erfahrt ihr wie, wo und wann man die beschriebenen Equalizer-Typen richtig einsetzt um Gesang, Rap, Podcasts oder andere Sprachaufnahmen professionell zu mischen. Mehr rund um Recording, Mixing und Equipment im HOME STUDIO BLOG.
Weiterführende Artikel:
13 Tipps für bessere Audios: Stimme richtig aufnehmen & abmischen
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